Sternewerfer-Geschichte

Von Loren Corey Eiseley aus The Star Thrower

Die Flut hatte in der Nacht Tausende von Seesternen an den Strand gespült. Eiseley sah einen Jungen im Sand knien, der einen Seestern nach dem anderen aufsammelte, um ihn dann ins Meer zurückzuwerfen.

Nachdem er dem Jungen einige Minuten zugeschaut hatte, fragte Eiseley ihn, was er da tue. Der Junge richtete sich auf und antwortete:

„Ich werfe Seesterne ins Meer zurück. Es ist Ebbe und die Sonne brennt herunter. Wenn ich das nicht tue, dann sterben sie“

Eiseley schaute verwundert und beschloss, dem Jungen klar zu machen, dass seine Aktivität sinnlos war. Er sagte:

„Aber junger Mann, ist dir eigentlich klar, dass hier Kilometer um Kilometer Strand ist? Überall liegen Seesterne herum. Die kannst du unmöglich alle retten, das hat doch keinen Sinn“

Der Junge hörte höflich zu, bückte sich, nahm einen weiteren Seestern auf, warf ihn ins Meer zurück, lächelte und sagte:

„Aber für diesen hat es einen Sinn“

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr schwer ist aus seiner Opferrolle heraus zu kommen und die Klagemauer zu verlassen und dadurch die Verantwortung für sich und sein eigenes Leben zu übernehmen. Manches Mal haben wir nicht mehr allein die Kraft wieder ins Wasser zurück zu kommen, dann brauchen wir Hilfe und Techniken.

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